Der Rhein als verbindendes Element

WEINBRUDERSCHAFTEN 26. Geisenheimer Weinreimertag steht unter dem Motto „Rheingau trifft Rheinhessen“

GWRT 2015 Kurier FotoVon Christina Schultz, RMP

GEISENHEIM. „Hibbe un Dribbe – Rheingau trifft Rhein­hessen“ lautet das Motto des 26. Geisenheimer Weinreimer-tages, zu dem sich die befreun­deten Bruderschaften „Weinse­nat Binger Mäuseturm“ u
nd die „Lorcher Weinjunker“ mit den Geisenheimer Weinreimern zu einer festlichen Weinprobe in der Mensa der Hochschule Gei-senheim trafen. Zuvor waren während der „Investitur“ der Weinreimer am späten Nach­mittag neue Mitglieder aufge­nommen und langjährige Ver­einsangehörige geehrt worden.

Exquisites Menü

Ein prickelnder Schluck „Ka­tharina“, Burgunder-Cuvée der Sektkellerei Raumland aus Flörsheim-Dalsheim, machte den Anfang des gesellschaftli­chen Teils mit erlesenen Wei­nen und einem exquisiten Me­nü des Weinreimer-Kochs Se-bastien Loison.

Man sei neugierig auf das, was auf der anderen Seite ist und was von „dribbe“ kommt, sag­ten Oberreimer Donate Krappe und Zeremonienmeisterin Mi­chaela Eser, die unter den Gäs­ten auch die kürzlich gekürte Rheingauer Weinprinzessin Ire­ne Rodschinka und das Geisen-heimer Majestätenduo Königin Alexandra Unger und Prinzes­sin Ayla Serbes begrüßen konn­ten. Auch die Binger Wein­freunde waren gespannt, was der Abend für sie an guten Tropfen von der hiesigen Rhein­seite zu bieten hatte. Und für die Gegenüberstellung und den Vergleich zwischen Weinen zweier Anbaugebiete gab es kei­nen Geeigneteren als Edmund Diesler, Vizepräsident des Internationalen Önologenverbandes und langjähriger Vorsit­zender des Bundes Deutscher Önologen, der die festliche Weinprobe gelungen moderier­te. Denn zwei Seelen schlum­mern in seiner Brust: die Rheingauer, durch Geburt und Stu­dium, und die rheinhessische, denn dort ist inzwischen der Lebensmittelpunkt von Ed­mund Diesler. Er pendelt beruf­lich zwischen beiden Seiten und ist sich gewiss: „Hibbe“ und „Dribbe“ ist nicht durch eine abgrenzende Mauer ge­trennt, sondern beide Seiten ha­ben den Rhein als verbindendes Element. Der Fachmann prä­sentierte sechs rheinhessische und sechs Rheingauer Weine, die im paarweisen Auftritt nicht in Konkurrenz traten, sondern ihre Herkunft unterstrichen. Da paarte sich der Grüne Silvaner vom Schloss Reinhartshausen mit einem Ebenbürtigen aus dem Ingelheimer Bioweingut Werner. In kulinarische Verbin­dung gebracht mit einer Fisch­terrine eröffneten die beiden Vi-ogniers des Eltviller Winzers Stefan Gerhard und des Binge-ner Weingutes Hemmes, puren Genuss. Viognier ist eine tradi­tionell überwiegend an der Rhone kultivierte Weißweinsorte.

Die Rieslinge der Hochschule Geisenheim und des Flomborner Weingutes Michel-Pfannebecker sowie das Duo „Big Fish“ (Weingut George) und Appenheimer „Hundertgulden“ (Weingut Kneswitz) passten zur Kürbissuppe mit Ingwer, Maro­nen und Speckpflaume. Zwei Frühburgunder aus Assmanns-hausen (Weingut Peter König) und Ingelheim (Weingut Dautermann) sowie Spätburgunder aus Lorch (Weingut Laquai) und Ingelheim (Weingut J.Mett) ließen sich die Weinreimer zum Rinderbraten mit Wirsing und Schmelzkartoffeln schmecken.

Weinwissen aus aller Welt

Edmund Diesler kombinierte fachkundiges Wissen mit Ge­dichten, Sprichwörtern und In­formationen über Weinanbau­gebiete wie dem ältesten der Welt, dem Libanon, der größten Eisweinregion weltweit (China) und Wissenswertes über Wein aus Japan, Indien, Kasachstan und dem Irak. Auf sympathisch lockere Art und höchst interes­sant wusste Weinprofi Edmund Diesler sein Publikum bestens zu unterhalten.

Von wpadmin

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